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Feines aus heimischen Äpfeln

Regina Uhlmanns liebster Apfel ist die Sorte Boskop. „Er reift sehr lange und bildet ein schönes Aroma aus.“ Regina Uhlmann, Inhaberin der Obstbrennerei Wiedenmann in Großlellenfeld (Markt Arberg), achtet für ihre Produkte sehr auf gute Qualität. Reifes und sauberes Obst veredelt sie gemeinsam mit Ehemann Günter zu Bränden und Likören. Unter anderem Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen und Zwetschgen kommen dafür von den eigenen Streuobstwiesen mit rund 250 Bäumen. Anlässlich des Tags des deutschen Apfels, der am 11. Januar bundesweit gefeiert wird, hat Landrat Dr. Jürgen Ludwig die Obstbrennerei Wiedenmann besucht und die Bedeutung von heimischem Obst unterstrichen.

„Streuobstwiesen gehören bei uns wie Teiche und Weiher zum Landschaftsbild. Sie sind zudem wichtiger Lieferant von qualitativ hochwertigen regionalen Lebensmitteln. Säfte, Brände, Liköre und vieles weitere mehr wird in der Region direkt vermarktet und kommt somit frisch und auf schnellem Wege zum Kunden“, betonte der Landrat.

Dabei verarbeitet Familie Uhlmann nicht allein das eigene Obst, sondern nimmt auch fertige Maische, also das vergorene Obst, an. Die Kunden können dann den Brand aus dem eigenen Obst mit nach Hause nehmen. Rund 130 solcher „Stoffbesitzer“, wie es im Fachjargon heißt, arbeiten auf diese Weise mit der Obstbrennerei zusammen.

Die Brennprozedur dauert in der Regel etwa zweieinhalb Stunden, wie Günter Uhlmann beim Ortstermin erklärte. Im mit Holz befeuerten Brennkessel folgt alles dem Spiel der Temperaturen. Alkohol verdampft aus der Brennblase, wird abgekühlt und kondensiert. „Je sauberer die Maische ist, desto besser wird der Brand“, berichtete Uhlmann.

Andrea Denzinger, Regionalmanagerin am Landratsamt Ansbach, betonte, dass regionale Produkte und deren Vermarktung künftig noch stärker als bisher in den Mittelpunkt gerückt werden. Geplant sind zum Beispiel runde Tische mit Vermarktungsinitiativen und Direktvermarktern und eine Neuauflage der Direktvermarkterkarte im praktischen Kreditkartenformat.

Stefan Ultsch, Bürgermeister von Wassertrüdingen sowie Vorsitzender der Interessengemeinschaft und des Vereins „Fränkische Moststraße“, lobte die Direktvermarkter. Er rief Bürger dazu auf, auch selbst Streuobst zu ernten, wenn dies beispielsweise durch Markierungen mit gelben Bändern erlaubt sei.

Arbergs Bürgermeister Jürgen Nägelein berichtete, dass es im Ortsteil Großlellenfeld gleich zwei Brennereien gebe. Streuobstwiesen seien der Marktgemeinde sehr wichtig. Um die Bedeutung von heimischem Obst zu unterstreichen, schenke er jedem Erstklässer einen Baum, berichtete der Bürgermeister.

Quelle: Landratsamt Ansbach

Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein