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Eröffnungspremieren am Theater Ansbach

Zwei neue Stücke eröffneten die Spielzeit

Das Theater Ansbach hat mit seinen beiden Eröffnungspremieren die Spielzeit 2020/2021 unter dem Motto „Nur noch kurz die Welt retten“ eröffnet. Es handelt sich um die erste Spielzeit unter der neuen Intendanz von Axel Krauße. Im Rahmen eines Eröffnungswochenendes bespielte das Theater Ansbach sowohl das Große Haus als auch die neue Studiobühne in der Welserstraße.

Mit „Die Ballade vom großen Makabren“ des belgischen Autors Michel de Ghelderode hat am 26.09.2020 die Spielzeit im Großen Haus des Theater Ansbach begonnen. Das selten gespielte Stück ist ein groteskes Meisterwerk voller Witz und prallem Leben, eine glänzende Parodie auf die Frage, wie sich die Menschen im Anblick einer nahenden Katastrophe verhalten. Es spielt im fiktiven Breughelland, ein Land in dem das Leben lebenswert ist. Die Einwohner essen, trinken, singen und lieben in den Tag hinein. Nur der Philosoph Videbolle hat am Firmament bedenkliche Zeichen entdeckt. Seine Prophezeiung: Der Tod kommt auf die Erde, um den Weltuntergang einzuläuten. Und er kommt tatsächlich in Gestalt des Sensenmannes Nekrozotar. Die Kunde spricht sich schnell herum und je nach Naturell trinken die Menschen noch schnell die Weinvorräte nieder, geben sich der Wollust hin, werden religiös oder verfallen in Panik. Vor allem aber versuchen sie, sich mit dem Tod gut zu stellen. Doch Mitternacht naht unerbittlich. Während sich Nekrozotar mit seinem neuen Gefolge dem Palast des Fürsten Goulave nähert, ziehen bedrohliche Gewitter auf, die das Ende ankündigen … Oder doch nicht? Regie führt Intendant Axel Krauße, Bühne und Kostüme stammen von Jörg Zysik. Es spielen die Ensemblemitglieder Sophie Weikert, Robert Arnold, Frerk Brockmeyer, Malte Sachtleben und Philipp Quell. Als Gäste ergänzen das Ensemble Nélida Martinez und Vladimir Pavic. Die nächsten Vorstellungen sind am 1./2./3./14./15./22./23./24.10. und 6./7./11.2020 jeweils 19.30 Uhr.

Oskar und die Dame in Rosa. Fotos: Jim Albright

Gleich am nächsten Tag ging es mit der ersten Premiere auf der Studiobühne in der Welserstraße weiter. Am 27.09.2020 um 19.30 Uhr war dort „Oskar und die Dame in Rosa“ des französischen Erfolgsautors Éric-Emmanuel Schmitt zu sehen. Mit diesem Monolog stellte sich Ensemblemitglied Nicole Schneider dem Ansbacher Publikum vor, Regie führt Frank Siebenschuh, Bühne und Kostüme stammen von Jörg Zysik.Oskar ist zehn. Und eigentlich hätte er sein ganzes Leben noch vor sich. Doch Oskar hat Krebs, seit Wochen ist er in der Klinik. Seine Eltern haben Angst ihn zu besuchen. Mit der Dame in Rosa aber hat Oskar einen wahren Freund gefunden. Die Dame in Rosa ist eine ältere Frau, die sich ehrenamtlich in der Klinik um die kleinen Patienten bemüht.  Mit ihr kann er offen über all seine Gedanken sprechen. Die Dame in Rosa hört ihm aufmerksam zu und, was viel wichtiger ist, sie macht kein Geheimnis daraus, wie schlecht es um Oskar steht. Stattdessen schlägt sie Oskar vor, Briefe an den lieben Gott zu schreiben, mit ihm über das Erlebte zu diskutieren und manchmal auch zu hadern. Oskar beginnt, sich sein Leben, das ihm scheinbar verwehrt ist, zu erträumen. In _ Gedanken erlebt er seine Jugend, sein Erwachsen werden, sein Alter – kurz ein erfülltes Leben. Das macht ihm das Abschiednehmen leichter. Die weiteren Vorstellungen von „Oskar und die Dame in Rosa“ am 30.09. und 2./8./9./10./15./21./30./31.10. sind alle bereits ausverkauft.