Ansbach, 13. Mai 2025 – Noch bis zum 15. Mai 2025 ist im Kunsthaus R3 in Ansbach eine Ausstellung der Künstlergruppe „Wahrheitskämpfer“ zu sehen. Gezeigt werden Porträts von inhaftierten und ermordeten Journalist*innen aus aller Welt – ein Zeichen für den Mut derjenigen, die für Wahrheit und Aufklärung ihr Leben riskieren.
Pressefreiheit ist eines der wertvollsten Güter der modernen Gesellschaft und ein unverzichtbares Fundament jeder funktionierenden Demokratie. Deshalb ist sie auch in Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes fest verankert.
Doch was, wenn genau dieses Recht mit Füßen getreten wird? Wenn Journalist*innen nicht mehr sicher arbeiten können? Wenn Angst den Platz der Wahrheit einnimmt?
Das ist leider keine theoretische Überlegung, sondern für viele Medienschaffende weltweit tägliche Realität. In autoritären Staaten wird unabhängiger Journalismus systematisch unterdrückt. Wer Missstände aufdeckt, riskiert Überwachung, Verhaftung, Folter – oder sogar den Tod.
Um diesen Menschen ein Gesicht zu geben, gründete sich 2015 in Frankfurt die Künstlergruppe Wahrheitskämpfer. Auslöser war der Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris – ein Angriff auf ein Satiremagazin, aber zugleich auch auf die Meinungsfreiheit an sich. Die Gründerin, Susanne Köhler, selbst Comiczeichnerin, bemerkte in den Wochen nach dem Anschlag die zahlreichen Zeitungsmeldungen über ermordete Journalist*innen und beschloss, diesem Gefühl der Ohnmacht etwas entgegenzusetzen. Ihre Idee: Porträts von verfolgten und ermordeten Medienschaffenden zu zeichnen, um ihnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein Denkmal zu setzen.
Heute besteht die Gruppe aus über 85 Künstler*innen aus verschiedenen Ländern, die gemeinsam mehr als 800 Porträts erstellt haben. Die Werke sind Teil einer Wanderausstellung sowie einer stetig wachsenden Online-Galerie (www.wahrheitskaempfer.de). Derzeit ist die Ausstellung noch bis zum 15. Mai 2025 im Kunsthaus R3 in Ansbach zu sehen – eine Gelegenheit, sich mit den Schicksalen dieser mutigen Menschen auseinanderzusetzen.
Mit ihrem Projekt möchten die Wahrheitskämpfer aber nicht nur Kunstwerke schaffen, sondern auch zum Handeln anregen. So versteht sich die Gruppe als offenes Projekt und lädt alle ein, die sich dem Porträtzeichnen oder Textschreiben gewachsen fühlen.
Doch auch Besucher*innen der Ausstellung können aktiv werden: Neben dem Gedenken an verstorbene Journalist*innen zeigt die Galerie auch Portraits inhaftierter Medienschaffender – für viele von ihnen liegen Petitionen aus, mit denen man sich für ihre Freilassung einsetzen kann. Denn so Gründerin Susanne Köhler: „Deren Schicksal kann man vielleicht noch beeinflussen“.

