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Ein Familienunternehmen mit Energie, Durchblick und prima Klima

Daniel Hellmann ist Geschäftsführer der Firma Hellmann Heizungsbau in Bechhofen. Im Interview erklärt uns der Fachmann, was ein Heizungsbauer so macht, und gibt uns einen Einblick in seine tägliche Arbeit. Wir sprechen mit ihm über gelüftete Heizungen, gelüftete Geheimnisse und seine Erwartungen an Azubis.

Das Ausbildungsjahr 2020/21 steht in den Startlöchern. Laut mittelfränkischer IHK (WiM 5-6/2020) sei es weniger das Lehrstellenangebot, das Sorgen bereite, als die Einstellung der Schulabgänger: Viele Jugendlichen glauben – und das zu Unrecht –, dass es aufgrund der Corona-bedingten wirtschaftlichen Lage und damit einhergehenden Unwägbarkeiten, keinen Sinn hätte, sich zu bewerben.

Hellmann Heizungsbau beispielsweise ist Ausbildungsbetrieb. Bereits 12 Lehrlinge haben bei Hellmann schon ihre Ausbildung zum Ausbildung zum Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik absolviert. Und: Die Firma sucht auch heuer wieder nach einem Azubi.

Wir stellen Euch das Familienunternehmen deshalb heute ein wenig näher vor.

Wer also fleißige Handwerker sehen will, der muss nach Bechhofen gehen.

Das haben wir und uns mit Geschäftsführer Daniel Hellmann in seinem Betrieb getroffen. (Anmerkung der Redaktion: Nachdem auf Anhieb Sympathie da war, haben wir uns schnell geduzt, deshalb ist dieses Interview konsequenterweise auch in Du-Form erfolgt.)

 

Daniel, Du bist Heizungsbauer? Oder Klempner? Oder ist Installateur die richtige Bezeichnung für den Berufsstand?

Die einen sagen so, die anderen so. Umgangssprachlich wird der Heizungsbauer in vielen Regionen, vor allem in Nord- und Mitteldeutschland als „Klempner“ bezeichnet. Fachlich trifft es das jedoch nicht, ebenso wenig wie die Betitelung „Flaschner“, die in Baden-Württemberg, aber auch bei uns in der Region zum Teil geläufig ist. Und in Teilen Süddeutschlands, der Schweiz und Österreich ist oft die Rede vom „Spengler“.

Das Wort „Installateur“ ist gemeinhin als Synonym verbreitet. Die ganz offizielle Bezeichnung für die klassischen Berufe Gas- und Wasserinstallateur und Heizungs- und Lüftungsbauer lautet seit 2003 jedoch „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“.

 

Wie bist Du zur Installation gekommen?

Wie es in Familienbetrieben oft ist, wurde auch mir der Beruf in die Wiege gelegt. Ich hätte auch etwas anderes machen dürfen, aber wenn man von klein auf dabei ist, dann wächst man da einfach rein.

Eine meiner beiden Schwestern ist im Heizungsgroßhandel tätig, die andere konnte sich für unsere Branche nicht wirklich erwärmen.

 

Ein schönes Wortspiel! Erzähl uns doch mal ein bisschen über Euren Betrieb!

Mein Vater, Otmar Hellmann, hat 1989 hier in Weidendorf den Betrieb gegründet und vergrößert. Zunächst hat er mit einem Mitarbeiter angefangen, 1992 waren es dann schon drei Mitarbeiter. Ich habe 1996 meine Lehre begonnen. Nach dem Zivildienst und Besuch der Meisterschule habe ich 2003 meine Meisterprüfung im Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk abgelegt und dann im elterlichen Unternehmen angefangen zu arbeiten. 2018 bin ich in die Geschäftsführung eingetreten und leite seitdem zusammen mit meinem Vater die Firma, in der wir aktuell fünf Monteure, zwei Auszubildende und drei Bürokräfte bei uns beschäftigen. Wir sind Mitglied bei der Innung Nürnberg und der Handwerkskammer.

 

Was genau macht denn nun eigentlich ein Heizungsbauer?

Zu unseren Leistungen gehören die Beratung, Planung und Ausführung von Modernisierungsmaßnahmen, sei es im Neubau oder im Bestand, im Bereich Heizung, Badgestaltung, Sanitär, Lüftungsbau, Energiegewinnung und Klimatechnik, und natürlich Wartungs- und Reparaturarbeiten. Und wir verbauen Klimaanlagen für das gute Raumklima im Sommer. Zu unseren Kunden zählen Privathaushalte, Hausverwaltungen, öffentliche Auftraggeber und Gewerbebetriebe in der Region. Mit unserem Sitz in Bechhofen sind wir, da zentral, schnell zu Hause beim Kunden oder auf der Baustelle vor Ort.

Das Leistungsspektrum hat sich seit 1989 natürlich stets weiterentwickelt und umfasst zum Beispiel auch moderne Technologien wie Solaranlagen, Erdwärmeanlagen und Pelletheizungen.

Wir arbeiten ausschließlich mit renommierten Herstellern zusammen und achten auf einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.

 

Da muss man sicher dauernd am Ball bleiben, was die Technologien betrifft, oder? Was zeichnet Euch Deiner Meinung besonders aus?

Ganz sicher die Leidenschaft für unser Handwerk. Wir sind ein moderner Handwerksbetrieb und verstehen unsere Verpflichtung darin, nicht nur ausführlich zu beraten und akkurat zu arbeiten, sondern auch an uns zu arbeiten. Wer seinen Kunden immer die besten Lösungen auf dem neuesten Stand der Technik anbieten will, braucht das nötige Know-How. In unserer Branche ändert sich wie gesagt ständig etwas, und so ist Weiterbildung bei uns immer wieder Thema.

Und, um eine schnelle und unkomplizierte Ausführung des Bauvorhabens gewährleisten zu können, bieten wir Service quasi aus einer Hand und koordinieren alle am Projekt beteiligten Gewerke, z. B. Maurer, Putzer, Fliesenleger, Elektriker oder Kaminkehrer.

 

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?

Ein Terminplan gibt uns den Takt vor. Nach einem Kaffee und einer kurzen Besprechung zur Koordination und Aufgabenzuweisung packen wir das Material für die Baustellen zusammen. Dann geht es um 8 Uhr morgens los. Wenn – wie häufiger im Winter – zwischendurch mal ein Notfall rein kommt, kann es einem schon mal die ganze sorgfältige Tagesplanung über den Haufen werfen. Da ist dann schnelles Umdenken und neues Strukturieren gefragt.

Am Ende des Arbeitstags treffen wir uns dann alle wieder im Betrieb in Weidendorf. Wir packen aus, um, sortieren etc. Und oft sprechen wir dann noch bei einem Feierabend-Kaffee, -Bier oder was auch immer über Erlebtes. Das ist gut, um abzuschalten.

 

Du hast gerade Notfälle angesprochen. Ihr bietet ja auch 24h-Notdienst an. Wie häufig müsst Ihr dafür ausrücken? Und wie sieht so eine klassische Notsituation aus?

Anrufe mitten in der Nacht gehören zum Glück der Seltenheit an. Aber am Wochenende oder an Feiertagen kommen sie schon einmal vor.

Der Klassiker ist die defekte Heizung. Aber auch Rohrbrüche, z. B. mit einem Keller unter Wasser sind dabei oder ein verstopfter Abfluss. Wir wägen immer ab, ob das Problem sofort erledigt werden muss oder nicht doch noch etwas warten kann. Wird beispielsweise der Heizkörper nicht warm, ist hinsichtlich der Dringlichkeit je nach Einzelfall zu entscheiden. Manch vermeintliches Problem konnte sogar schon telefonisch gelöst werden. (lacht)

Bei den meisten unserer Kunden nehmen wir regelmäßig Heizungswartungen vor. Das Auftreten spontaner Schwierigkeiten kann dadurch zwar nicht komplett verhindert, aber auf jeden Fall deutlich reduziert werden.

 

Schreckt das potentielle Berufsanfänger ab? Oder woran liegt es, dass Auszubildende so schwer zu finden sind? Liegt es am Beruf des Heizungsbauers an sich?

Hellmann – auf der Suche nach einem Stift 😉

Viele Jugendliche bekommen von den Eltern gesagt, dass man studieren müsse, wenn man es zu etwas bringen will. Und dann scheint es momentan so zu sein, dass die Interessen der Schulabgänger eher in der digitalen Welt angesiedelt sind; körperliche, also analoge Arbeit steht gerade nicht besonders hoch im Kurs.

Es liegt also nicht an dem Beruf Heizungsbauer, dass der Nachwuchs fehlt – sondern generell am Handwerk.

Handwerkliches Geschick wird unterschätzt. Jeder hat etwas, das ihm nicht nur Spaß macht, sondern das ihm liegt und das er auch gut beherrscht. Spaß und Erfolg bedingen sich gegenseitig.

Wer am Ende seiner Schullaufbahn noch nicht weiß, wo es hingehen soll, dem empfehle ich bei Praktika in unterschiedliche Berufe reinzuschnuppern. Probieren geht da dann oft wirklich über Studieren.

 

Wie macht man Deinen Beruf dem Nachwuchs schmackhaft? Oder wie hast Du Deine ersten Gehversuche in der Branche erlebt?

Mein erstes bis heute unvergessenes Erlebnis ist eine auch bei uns im Betrieb immer wieder gern gehörte Anekdote: Als ich noch ein Lehrling war, musste ich in verschiedenen Räumen eines Wohnhauses die Heizkörper entlüften. Der Auftraggeber hatte anscheinend seine Frau nicht darüber informiert, dass Handwerker im Haus sind. Als ich gerade den Heizkörper im Schlafzimmer entlüften wollte, kam sie nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad. Bei meinem Anblick ist die Dame so sehr erschrocken, dass ihr dann auch noch das Handtuch auf den Boden gefallen ist. (lacht) Ich war damals gerade 17 und in der Lehre. Wieder also gleich einmal etwas Unvorhergesehenes…

 

Und etwas noch nie zuvor Gesehenes… Für den ein oder anderen dürfte das sicher ein Argument dafür sein, eine Ausbildung in Erwägung zu ziehen. Nein, im Ernst. Sag uns doch zum Abschluss noch: Was muss ein potentieller Azubi bei Euch mitbringen?

Zunächst mal das Grundverständnis des im wahrsten Sinne des Wortes Elementarsten in unserer Branche: Wir sind nicht nur Handwerker, sondern haben mit menschlichen Bedürfnissen nach Wärme und Wasser zu tun. Das muss man sich einfach mal bewusst machen.

Dann ist Sorgfalt in dem Beruf im Allgemeinen und in unserer Firma im Besonderen zwingend Voraussetzung. Da geht es noch nicht einmal um unseren Qualitätsanspruch, sondern schlicht und einfach darum, dass insbesondere bei der Arbeit an Gasanlagen jeder Fehler schnell Lebensgefahr bedeuten kann. Das ist aber jetzt auch kein Grund zur Panik, denn während der Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und auch später in Fortbildungen lernt man jeden Handgriff so gut, das er in Fleisch und Blut übergeht.

Ein ausgeprägtes Interesse an Technik sollte ein Azubi schon mitbringen, schließlich wird er viel mit elektrischen Steuerungsgeräten arbeiten, die zur Regelung der Heizungsanlagen nötig sind. Freude an der Arbeit im Team und Flexibilität klingen vielleicht ein wenig abgedroschen, sollten aber vorhanden sein.

 

Vielen Dank, Daniel, für das Gespräch.

Ich danke auch!

 

Soviel also zu dem, was der Chef sagt. Näher dran ist der aktuelle Azubi der Firma; und den stellen wir Euch in unserem nächsten Bericht vor. Erfahrt aus erster Hand, welche Aufgaben auf Euch zukommen, wo neben der Arbeit der Spaß bleibt, und wie ihm Team und Arbeitsalltag so gefallen…