Effiziente Kanalsanierung in der Braterstraße mit dem Berstverfahren

Ansbach, 24. Oktober 2025 – In der Braterstraße wird derzeit auf einer Länge von rund 180 Metern der alte Abwasserkanal aus Beton erneuert. Nach Jahrzehnten im Einsatz war er altersbedingt sanierungsbedürftig.

Für die Arbeiten setzt die Abwasserentsorgung Ansbach AöR (awean) auf das statische Berstlining-Verfahren, kurz Berstverfahren, welches sich im Rahmen des planerischen Variantenvergleichs unter den vorherrschenden Rahmenbedingungen als besonders effizient und schonend für die umliegenden Bauwerke herauskristallisiert hat.

Beim Berstverfahren handelt es sich um ein grabenloses Sanierungsverfahren. Dabei wird der alte, schadhafte Kanal unterirdisch aufgebrochen und gleichzeitig ein neuer Kunststoffrohrstrang an derselben Stelle eingezogen. „Wir können so den alten Kanal ersetzen, ohne dass die Straße auf ganzer Kanallänge geöffnet werden muss“, erklärt Christopher Croner von der awean. Die Methode eignet sich vor allem dort, wo die Bodenverhältnisse stabil sind und keine anderen Leitungen unmittelbar neben der Trasse verlaufen.

Im Vergleich zur offenen Bauweise spart die Sanierung mit dem Berstverfahren rund die Hälfte der Arbeitszeit und die erforderlichen Erdbewegungen werden deutlich reduziert. Darüber hinaus verläuft entlang der Braterstraße, abgesichert durch eine Stützmauer, eine Bahnstrecke in Hochlage. „Ein offener Kanalbau wäre hier nicht möglich gewesen, weil parallel zur Bahnlinie verlaufende Baugruben nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand und dadurch unwirtschaftlich gesichert werden können“, so Christopher Croner. Durch die gewählte Technik kann der Kanal dennoch zügig, sicher und ohne Eingriffe in den Bahnverkehr erneuert werden.

So funktioniert das Verfahren im Detail

Beim jetzt angewandten statischen Berstlining wird der Hauptkanal gleich im Erdreich erneuert. Die Straße muss lediglich für die Herstellung der Hausanschlüsse geöffnet werden, wie es auch bei einer Sanierung in offener Bauweise der Fall gewesen wäre. Nicht einmal Start- und Zielgruben sind erforderlich, da als Start- und Zielpunkt die bestehenden Schächte verwendet werden.

Vor dem ersten Rohr ist ein spezieller Kopf montiert, der den alten Kanal aufbricht, sowie eine sogenannte Aufweithülse, die das geborstene Rohr etwas erweitert. Dahinter werden die neuen Kunststoffrohre befestigt. Über ein Stahlseil zieht eine am Zielschacht aufgestellte hydraulische Maschine die Bersteinrichtung durch den alten Kanal. Dabei wird das alte Rohr wie beschrieben aufgebrochen und dann in den umliegenden Boden verdrängt und zugleich das neue Rohr an derselben Stelle eingezogen. Von der Startgrube aus wird das neue Rohr Stück für Stück durch den alten Kanal bis zur Ziehgrube eingebracht. Der Kanal ist danach vollständig erneuert, ohne dass der Boden darüber geöffnet werden musste. Zuletzt sind alle Haus- und Oberflächenentwässerungen wieder an den neuen Hauptkanal anzuschließen, deren Abwasser für die Bauzeit mittels Pumpen abgeleitet wurde.

Quelle: Pressemitteilung, Stadtwerke Ansbach GmbH