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Dinkelsbühl: Einweihung der Kinderlorenstatue im Stadtpark

Dinkelsbühl, 21. Mai 2022 – Zum Jubiläum „125 Jahre Kinderzeche“ wurde heute die Kinderlorenstatue im Dinkelsbühler Stadtpark eingeweiht, um so einen bleibenden Wert zu schaffen.

Die Idee dazu hatten Dr. Gerd-Rüdiger Franke und Dr. Jörg Grein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch eine Abordnung der Dinkelsbühler Knabenkapelle, die einige bekannte Kinderzechlieder spielten.

Dr. Franke hat den Kinderzechvorstand Maximilian Mattausch vor zwei Jahren angerufen, dass er zum Kinderzechjubiläum etwas Bleibendes schaffen wolle. Erst dachte man an einen Brunnen – dies wurde aber wegen des großen Platzbedarfs wieder verworfen. So blieb man bei einer Statue. Finanziert wurden die Kosten von Dr. Grein, Dr. Franke und der LAG Romantische Straße.

Herbert Lindörfer von der LAG erklärte, dass die Projekte aus der Bevölkerung kommen sollen, und freute sich die 125-Jahr-Feier mit so einen besonderen Ereignis eröffnen zu dürfen. Er hat sich bemüht, dieses Projekt schnell in die Wege zu leiten.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer betonte, dass anlässlich der Kinderzeche jedes Jahr Dinkelsbühler aus aller Welt zusammen kommen. Und: Man kann auch Steine in einen Brunnen werfen, um Bewegung zu erzeugen. Den 1. Stein warfen Dr. Franke und Dr. Grein mit der Idee. Der 2. Stein kam von Frau Grimmeißen-Haider und Herbert Lindörfer, die auf ihn zu kamen, um zu helfen.

Gerd-Rüdiger Franke hatte nach einer Operation viel Zeit zum Nachdenken, was ihm im Alltag, in seinen Leben so passiert war, und er erinnerte sich daran, wie er hier in Dinkelsbühl herzlich aufgenommen wurde. Er hatte das tiefe Bedürfnis, der Stadt etwas zurückzugeben. Auf seiner Reha lernte er dann den Künstler Leo Wirth kennen, der später die Statue angefertigt hat.

Die Bürger haben die Szene im Kopf, so Leo Wirth, Bildhauer hingegen können mit den Figuren nur Statuen erzeugen, die etwas bewegen sollen. „Seine“ Lore blickt fragend und bittend, die rechte Hand hält sie schützend über das Lorekind, und die andere Hand fragt: „willst du uns Leid antun?“ Viele Hände haben die 300 kg schwere Statue in mehreren Arbeitsgängen geschaffen. Auf der Rückseite wurde auch ein QR-Code angebracht; wer dem Link folgt, kann so noch mehr erfahren.

 

Die ehemalige Kinderlore Dr. Hannah Grein:

Ich habe die ehrenvolle Aufgabe bekommen hervorzuheben, was die Figur, der wir ein Denkmal gesetzt haben eigentlich für uns Dinkelsbühler bedeutet. Und dies will ich nicht nur stellvertretend für alle Dinkelsbühler tun, sondern insbesondere auch im Namen aller Kinderloren. 

Die Kinderlore ist ein einfaches zartes, junges Mädchen. Sie ist unbedarft, ehrfürchtig und unglaublich mutig.

Sie denkt mit ihrem Herzen in einer schier unausweichlichen Lage und wird somit mit den Kindern der Stadt zur Erretterin unseres wunderschönen Dinkelsbühls.

Sie sieht die Kinder nicht nur als Engel sondern als Zukunftsträger.

Sie stellt Liebe und Frieden über Krieg und Zerstörung.

Sie ist unsere Schlüsselfigur und Botschafterin.

Aus heutiger Sicht vielleicht sogar eine Diplomatin.

Sie ist ein Vorbild für uns alle und ein Sinnbild des Friedens.

Es könnte kaum besser passen in einer Zeit wie dieser ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens zu setzen. 

Und deshalb denke ich, dass dieses Denkmal eigentlich schon überfällig war und möchte an dieser Stelle Herrn Dr. Franke für seine Initiative einen großen Dank aussprechen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine wunderschöne Kinderzeche im großen Jubiläumsjahr.