Anzeige

Die Sparkasse Ansbach zieht Bilanz: Pandemie schiebt Digitalisierung an

„Ein neues Allzeithoch bei den Kundeneinlagen, ein starkes Wertpapiergeschäft, ein deutlicher Digitalisierungsschub und ein unverändertes Zinsumfeld – diese vier Faktoren kennzeichneten das vergangene Geschäftsjahr. Und immer war ein kleiner Virus allgegenwärtig, der sich in vielerlei Hinsicht in die Arbeit unserer Sparkasse einmischte“, hob Vorstandsvorsitzender Werner Frieß bei der Vorstellung der Jahresbilanz der Sparkasse Ansbach hervor.

Die Bilanzsumme kletterte um 384 Mio. Euro (+ 8,4 %) auf das Rekordniveau von 4,95 Mrd. Euro. Die Einlagen wuchsen um 289 Mio. Euro (+ 8,3 %) auf 3,79 Mrd. Euro. Angesichts des eingeschränkten Konsums in der Corona-Pandemie und der Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft stieg die Sparquote und damit das Geldvermögen der Kunden überproportional an.

„Der hohe Einlagenbestand zeugt von einem großen Vertrauen in die Sparkasse. Das freut uns sehr. Aber daraus resultierten immense betriebswirtschaftliche Herausforderungen“, erklärte stv. Vorstandsvorsitzender Stefan Fink.

Denn die Flut an Einlagen konnte nur zum Teil in Kredite umgewandelt werden. Insgesamt erhöhten sich die Kundenausleihungen um 90 Mio. Euro bzw. 3,6 % auf 2,57 Mrd. Euro. Davon entfielen 58 Mio. Euro auf Kredite an Privatpersonen, vor allem für den Wohnungsbau. Da das überschüssige Kapital kaum mehr rentierlich anzulegen war, verursachte es in der Liquiditätsanlage zusätzliche Belastungen aufgrund des negativen Zinsumfeldes. Die Zinsmarge in % / DBS sank von 1,58 (2019) auf 1,39.

Die Bankenabgabe und weitere ständig steigende Sicherungsmittel drückten genauso wie die Negativzinsen für bei der Europäischen Zentralbank geparkte Gelder auf den Ertrag der Sparkasse Ansbach. Trotz eines strikten Kostenmanagements bei gleichzeitig notwendigen Investitionen in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen, einem leicht sinkenden Personalaufwand und steigender Provisionsergebnisse ging das Betriebsergebnis vor Bewertung auf 0,78 % der DBS weiter zurück (2019: 0,80 % / DBS).

Erfreulicher Weise sparten die Kunden aber nicht nur „zinslos“, sondern nutzten auch die Chancen an den Börsen. Der Wertpapierumsatz betrug 493 Mio. Euro (+ 45 % im Vergleich zu 2019).

„Das ist ein sehr positives Ergebnis, das auf eine gute, das persönliche Risikoempfinden der Anleger einbeziehende Beratung zurückzuführen ist. Zusätzlich verzeichneten wir ein großes Interesse an nachhaltigen Geldanlagen“, stellte Vorstandsmitglied Dieter Mai fest. Darüber hinaus wurden Immobilien im Wert von ca. 35 Mio. Euro vermittelt.

„Natürlich war 2020 durch Corona geprägt“, formulierte Vorstandschef Werner Frieß, „und wir haben mit umfangreichen Hygienekonzepten und variablen Arbeitszeitmodellen alles dafür getan, unsere Sparkasse als Unternehmen der kritischen Infrastruktur leistungsfähig zu halten und unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich durch die Krise zu bringen.“ So wurde für über 380 Firmenkunden der Zugang zu den staatlichen Förderprogrammen erschlossen;

dabei sind 66 Mio. Euro an Corona-Fördermitteln beantragt und auch weitestgehend ausbezahlt worden. Tilgungsaussetzungen fanden ebenfalls in großem Umfang statt, auch bei Privatpersonen.

Zusätzlich wirkte Corona als Katalysator für die schon vorher dynamisch fortschreitende Digitalisierung der Geschäftsprozesse. „Da sich unsere Sparkasse schon vor der Krise proaktiv mit diesem Thema beschäftigt hatte, konnten wir richtig Gas geben und in jeder Beziehung unseren Kunden moderne und sichere Lösungen anbieten, z.B. im Bereich der digitalen Beratung oder auch beim kontaktlosen Bezahlen“, betonte stv. Vorstandsvorsitzender Stefan Fink.

Unbeeinflusst von Corona und in diesen schwierigen Zeiten umso wertvoller für viele Vereine und Institutionen war das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse Ansbach. Die in der „Sozialbilanz“ ausgewiesene „Bürgerdividende“ bezifferte sich 2020 auf 768.400 Euro.

Quelle: Sparkasse Ansbach