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Die Sendung mit der Maus – zu Gast bei der Landwehr-Bräu in Reichelshofen

Reichelshofen: Wie viele Liter Bier passen in den Braukessel, wie oft werden die Flaschen wiederverwendet und wie viele Ecken hat ein Kronkorken? Diese und viele weitere Fragen konnten Kinder und ihre Eltern am Maus-Türöffnertag stellen. Die bekannte Sendung mit der Maus organisiert diesen Tag immer am 3. Oktober und bittet Firmen und Institutionen die Türen für Kinder und ihre Eltern zu öffnen, damit sie einmal hinter die Kulissen schauen können. Daran beteiligte sich auch die Landwehr-Bräu in Reichelshofen und öffnete die Tore zum großen Sudhaus.

„Wir brauen hier acht verschiedene Sorten, zu Kirchweih und anderen Festen gibt es auch noch Sonderbiere“, erklärt Dieter Krämer den zahlreichen Kindern. „Wir machen nur untergärige Biere.“ Mehr als 50 kleine und große Kinder haben sich zur letzten Führung unter dem großen Braukessel eingefunden. Krämer erklärt, dass dank des Reinheitsgebotes vor mehr als 500 Jahren nur Wasser, Gerste, Hopfen und Hefe in das Bier kommen. Diese Zutaten hat er in mehreren Gefäßen mitgebracht und jeder kann sie mal anfassen und daran riechen. Die meisten Zutaten kommen aus der Region, Die Braugerste wird rund um Rothenburg angebaut, der Hopfen kommt aus Spalt. „Die Zahl sieben spielt beim Brauen eine große Rolle und wird uns noch öfter begegnen“, erzählt der Brauereimitarbeiter. 9.000 Liter fasst der große Sudkessel, in dem zuerst Wasser und Malz bei 50 Grad gekocht wird. „Das dauert sieben Stunden. Aus hellem Malz wird helles Bier und aus dunklem Malz wird dunkles Bier.“ Im Läuterbottich wird dann die flüssige Würze den restlichen Malzbestandteilen getrennt und anschließend in der Würzpfanne weiterverarbeitet. Dort kommt der Hopfen dazu und wird bei 95 Grad aufgekocht. Danach wird der Sud im Gärbottich bis auf fünf Grad abgekühlt und mit Hefe versetzt. Hier entsteht aus dem Malzzucker Alkohol und der typische Geschmack. Sieben Tage lagert das Bier hier, bevor es in großen Lagertanks sieben Wochen reift. Danach geht es in einen Raum mit einem langen, schmalen Fließband. Hier kommen die gebrauchten Flaschen in die Brauerei zurück, werden in nur 15 Minuten gründlich gereinigt, bevor das frisch gebraute und filtrierte Bier eingefüllt wird. 14.000 Flaschen schafft die Anlage pro Stunde. „40 bis 50 Mal wird eine Flasche im Durchschnitt wiederverwendet“, erklärt Krämer und er weiß auch, wie viele Ecken ein Kronkorken hat, „21“.

Dass das Durchschnittsalter bei der Sendung mit der Maus bei 41 Jahren liegt, konnte man bei den Führungen gut nachvollziehen. Auch viele große Kinder wollten einmal hinter die Kulissen schauen. Die Landwehr-Bräu hat zu ersten Mal am Maus-Türöffnertag teilgenommen und war von der Resonanz überwällt. Mit knapp 400 Besuchern kamen deutlich mehr, als erwartet und sie kamen aus einem großen Umkreis. Von Stuttgart, Würzburg und Nürnberg kamen die Besucher, auch viele Urlauber nutzen die Möglichkeit, darunter eine Familie aus Osnabrück.

Text und Fotos: Mathias Neigenfind