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Die Mitglieder des Citymarketing Ansbach e. V. stellen sich vor: Ansbacher Kammerspiele e. V.

Ansbach, 11.05.2020 – Nach den Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen aufgrund von Covid-19 sind auch die Ansbacher Einzelhändler, Gastronomen und andere Unternehmer wieder in den Ladengeschäften für ihre Kunden da. Natürlich unter Einhaltung besonderer Schutzmaßnahmen!

Der Verein Citymarketing Ansbach e. V. fragt nun genauer nach und hat in Zusammenarbeit mit uns, Fränkischer.de, seine Mitglieder in Sachen Anpassungen und Neuerungen interviewt.


Interview mit Wolfgang Bartusch, 1. Vorsitzender der Ansbacher Kammerspiele e. V.

Herr Bartusch, bitte stellen Sie sich und die Ansbacher Kammerspiele vor.

Ansbacher Kammerspiele, CMAN

Wolfgang Bartusch: Mein Name ist Wolfgang Bartusch, ich bin erster Vorsitzender der Ansbacher Kammerspiele. Diese gibt es seit 1991, seit 1994 haben wir unser eigenes Haus und präsentieren inzwischen pro Jahr 150 bis 160 Veranstaltungen. Momentan aber leider natürlich nicht. Wir sind ein Verein mit 2.500 Mitgliedern, haben fünf Festangestellte im Büro und ca. 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Der Verein ist auf die große Mitgliederzahl aufgebaut und natürlich auf die Zuschüsse, die wir von der Stadt Ansbach und dem Bezirk Mittelfranken erhalten. Außerdem haben wir viele Sponsoren, die uns unterstützen. So können wir unseren Kulturbetrieb niveauvoll aufrechterhalten. Dieser wird durch ein Restaurant und ein Café im Haus ergänzt, die wir verpachtet haben.

Inwiefern haben Sie die Ausgangsbeschränkungen gebremst? Mit welchen Maßnahmen haben Sie versucht, diesen Auswirkungen zu begegnen?

Wolfgang Bartusch: Die letzte Veranstaltung fand am 12. März statt, die in Zusammenarbeit mit dem Spiel.Werk Ansbach aus einer Varieté-Show bestand, zu der wir Künstler aus Chile, die in Barcelona leben, eingeladen hatten. Eigentlich war diese für vier Tage geplant, jedoch konnten wir nur die Premiere feiern, da kurz darauf die Vorgabe kam, dass wir Veranstaltungen auf 100 Gäste beschränken müssen. Da wir aber bereits mehr Karten verkauft hatten und uns außerdem der Verantwortung unseren Gästen und den Künstlern bewusst waren, war uns klar, dass wir die restlichen Vorstellungen leider streichen mussten. Alle Termine im März, April und Mai haben wir versucht zu verschieben. In Ausnahmefällen mussten wir leider ersatzlos absagen, aber ein Großteil wird im Herbst 2020 und im Jahr 2021 stattfinden.

In einer Mammutaufgabe hat unser Team Höchstleistungen vollbracht und in Absprache mit unseren Agenturen und den Künstlern neue Termine gefunden, die unter https://www.kammerspiele.com/aktuelles/ zu finden sind. Aufgrund dessen werden im Herbst z. T. sechs Veranstaltungen in einer Woche stattfinden, was noch nie vorkam. Einmal wird es eine Doppelbelegung des Termins geben, bei dem Sebastian Reich mit seinem Nilpferd Amanda im Onoldiasaal zu sehen sein wird und parallel dazu Carolin No im Saal der Kammerspiele. Da die Veranstaltungen so dicht aufeinander folgen, befürchten wir einen Besucherrückgang und somit weniger Einnahmen für unsere Künstler. Viele von ihnen leben von der Unterhaltungsbranche und machen gerade eine schwere Zeit durch.

Da am Dienstag, 05. Mai, eine Spende der Hilterhaus-Stiftung in Höhe von 2.500 € an uns übergeben wurde, werden wir diese nutzen, um bedürftige Künstler zu unterstützen und eventuelle Einbußen auszugleichen. Am 11. September 2020 möchten wir wieder starten, selbstverständlich wird es dann auch wieder ein Programmheft für September und Oktober geben. Dabei bleibt die große Hoffnung, dass wir tatsächlich loslegen dürfen. Unser Büro ist weiterhin jeden Tag besetzt, und unsere Mitarbeiter stehen unseren Besucherinnen und Besuchern für Fragen gerne zur Verfügung.

Welche Schutzmaßnahmen werden Sie für die Wiedereröffnung ergreifen?

Wolfgang Bartusch: Das ist momentan noch schwer zu sagen, da wir nicht wissen, welche Auflagen wir bekommen. Wenn es auch im Herbst beim Mindestabstand von 1,5 m bleibt, müssen wir gut planen und im Vorfeld ausprobieren. Wenn uns beispielsweise viele Paare und Familien besuchen, dürfen natürlich mehr Personen in den Saal, da man sie zusammensetzen kann. Wenn es aber weiterhin eine Begrenzung der Personenanzahl geben sollte, müssen wir wieder anders planen. Wir müssen also abwarten, welche Vorschriften auf uns zukommen, werden aber schon im Vorfeld verschiedene Szenarien durchdenken und ausprobieren. Das Gleiche gilt natürlich für das Restaurant und das Café.

Haben Sie Favoriten im künstlerischen Bereich und im Restaurant?

Wolfgang Bartusch: Im Restaurant hätte im Mai die Veranstaltung „Winnetou und Old Shatterhand im Tal des Toastes“ stattgefunden, die aber leider auch verschoben werden muss. Dabei handelt es sich um ein Drei-Gänge-Menü, das mit humorvollen Theatereinlagen von Thorsten Siebenhaar und Katja Schumann garniert wird. Das gefällt mir gut und ich freue mich auf den neuen Termin. Außerdem mag ich die Atmosphäre bei „Cinema meets wine“ sehr gerne, wobei man bei den besten Tropfen des Weinkontors Ansbach und Leckereien der Kammer-Küche einen guten Film genießen kann. Ansonsten interessieren mich Kabarett-Veranstaltungen sehr, vor allem weil wir auf ein hohes Niveau achten und bei uns immer sehr gute Künstler auftreten. Auch Rock- und Blues-Veranstaltungen genieße ich als Musikfreak sehr. Ich möchte mich aber nicht auf einen einzelnen Künstler festlegen und diesen herausheben.

Gibt es etwas Positives, das Sie aus der aktuellen Situation mitnehmen können?

Wolfgang Bartusch: Mein Leben hat sich dahingehend positiv verändert, dass ich mir ein Fahrrad gekauft habe und damit jeden Tag eine kleine Fahrradtour mache, um fit zu bleiben. Außerdem bin ich Hobbykoch, was ich jetzt gemeinsam mit meiner Frau ausleben kann. Eine kleine neue Liebe habe ich auch entdeckt: Die Gartenarbeit. Das hat sonst meine Frau gemacht, aber jetzt habe auch ich Spaß daran gefunden.

Auch für das Lesen von Büchern, die ich zuletzt vor 30 Jahren in der Hand hatte, oder das Ansehen von alten DVDs habe ich jetzt Zeit und genieße das sehr. Ab und zu darf ich dann doch noch etwas für die Kammerspiele tun, z. B. dieses Interview mit Citymarketing oder eine Videobotschaft an unsere Mitglieder und Gäste oder die Spendenübergabe von Herrn Hilterhaus. Außerdem hatten wir vor Kurzem eine Pressekonferenz mit der FLZ, wobei die Tische 4 m voneinander entfernt standen. Langweilig wird es mir also auch in diesen Zeiten nicht.

Sabine Glatter und Wolfgang Bartusch, CMAN

Worauf freuen Sie sich jetzt am meisten?

Wolfgang Bartusch: Ich freue mich auf viele gute Veranstaltungen und darauf, in den Kammerspielen mit Freunden sitzen zu können oder in einem Café einen Cappuccino zu trinken. Außerdem ist es für mich immer schön, ins Büro zu kommen, wenn alle Mitarbeiter da sind. Nicht nur, weil ich immer einen Cappuccino bekomme, sondern weil ich dort das Gefühl habe, unter Freunden zu sein.

Vielen Dank, Herr Bartusch, und alles Gute!

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