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Der macht Spaß, der gibt Gas!

Maserati Ghibli Hybrid GranSport

Ansbach, 19. Mai 2021 – Ich bin natürlich nicht völlig unvorbereitet, was den mittlerweile vierten Testwagen betrifft, mit dem man mir seit Monaten den Mund wässrig macht.

Aber jetzt mal langsam, was mit einem Ghibli wirklich schwierig ist. Unser erstes Date war wie gesagt lange geplant, und ich bin sehr gespannt:

Wie sieht er aus? Wie fühlt er sich an? Wie benimmt er sich beim gemeinsamen Ausflug?

Bevor man zusammenzieht, sollte man ja unbedingt einen Urlaub oder zumindest ein verlängertes Wochenende unternommen haben, und jetzt stelle ich ihn also bis Dienstag auf die Probe.

Ghibli hat mir auf Anhieb nichts gesagt, klingt spontan nach italienischer Pastasorte, steht aber, und das hätte ich ohne nachzusehen nicht gewusst, für einen heißen und trockenen afrikanischen Wind.

Vom Automobilhersteller Maserati hab ich natürlich schon gehört; erstmalig wahrscheinlich im Sommer 1982, als Markus‘ One-Hit-Wonder „Ich will Spaß“ in den „Schlagern der Woche“ und auch überall sonst lief. (Aus dem Album „Kugelblitze & Raketen“ im Übrigen.)

„Mein Maserati fährt 210 – Schwupp, die Polizei hat’s nicht geseh’n. Das macht Spaß! – Ich geb‘ Gas, ich geb‘ Gas!…“

Ich bringe mich also akustisch in Stimmung und surfe auf der Neuen Deutschen Antriebs-Welle Richtung Heilsbronn zum Autohaus Oppel.

Währenddessen mache ich mir so meine Gedanken, ob der Maserati von heute dem Klischee noch wirklich gerecht wird, zumal ich ja bereits weiß, dass es ein Hybrid-Fahrzeug sein wird, das auf mich wartet.

Verkaufsleiter Rainer Güllich eröffnet mir dann gleich noch, dass der Ghibli ein Vier-Zylinder ist. Hm. Eine Sportlimousine der Marke mit dem Dreizack im Kühlergrill als Hybrid mit vier Zylindern? Passt das zusammen? Nun wildert die Marke mit dem Dreizack als Waffe in neuen Gefilden, dem gehobenen Business-Segment als Vier-Zylinder. Ernsthaft?

Von Null auf 100 km/h

Ich greife kurz vor: Allen Vorurteilen zum Trotz macht der Ghibli während unserer Testfahrten eine überraschend gute Figur: Der Maserati strotzt wie gewohnt vor Energie und ist (drei-)zackig unterwegs.

Das Mild-Hybrid-System (MHEV) des Ghibli ist das Ergebnis einer Vision, mehr Leistung bei weniger Verbrauch zur Verfügung zu stellen. Mit Erfolg: Dank der vereinten Kräfte von Zwei-Liter-Vier-Zylinder-Benziner-Turbo, 48-Volt-Riemenstarter-Generator und elektrischem Verdichter leistet der Ghibli Hybrid 243 kW.

Mit diesen 330 PS und einem Drehmoment von bis zu 450 Newtonmetern muss der Ghibli den Vergleich mit Sechszylindern keineswegs scheuen. Er zieht kräftig und beschleunigt in 5,7 Sekunden von Null auf 100 km/h und dann bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 255 km/h. Das Triebwerk bewegt die 1.878 Kilogramm (Leergewicht nach Herstellerangabe) mit Leichtigkeit und bleibt im Verbrauch knapp unter zehn Litern. Dabei klingt der Italiener auch nicht schwach auf der Brust; der typische Motorsound von Maserati bleibt trotz Hybridierung erhalten, erst recht im Sport-Modus, aber dazu später.

„Will nicht spar’n, will nicht vernünftig sein.
Tank nur das gute Super rein. Ich mach‘ Spaß!
Ich will Spaß, ich will Spaß!

Ich schubs die Enten aus dem Verkehr.
Ich jag‘ die Opels vor mir her. Ich mach‘ Spaß!
Und kost‘ Benzin auch Drei Mark Zehn.
Scheiß egal, es wird schon geh’n! Ich will fahr’n!“

Die Drei Mark Zehn entsprechen übrigens umgerechnet 1,581 Euro. Und schon stelle ich fest, ist das Lied aktueller denn je.

Von 100 km/h auf Null

Von wegen nicht zu bremsen. Der Ghibli ist schnell auf 100 und noch schneller wieder auf 0! Die Spurtreue beim Bremsen in Kurven ist gut. Die Hochleistungsbremsen greifen schnell und selbstbewusst. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 100 km/h soll der Ghibli Hybrid nach Angaben des Herstellers lediglich 35,5 m benötigen, um zum Stillstand zu kommen.

Die Hybridversion des Ghibli ist von Akzenten in blauer Farbe geprägt – der Farbe, die mittlerweile symbolhaft für saubere Mobilität steht. Sogar das sonst so heilige Dreizack-Logo auf der C-Säule unterstreicht in leuchtendem Blau die Einzigartigkeit des Ghibli.

Das Logo von Maserati dürfte zu den außergewöhnlichsten und mysteriösesten Emblemen auf unseren Straßen zählen. Bologna, die Heimatstadt von Maserati, hat zum Logo inspiriert. Dort, auf der Piazza Maggiore, steht eines der Wahrzeichen der Stadt: der berühmte Neptunbrunnen, der den römischen Meeresgott mit seinem typischen Dreizack darstellt; ein Symbol für Macht, Stärke und Vitalität. Die Farben des Maserati-Logos sind eine weitere Hommage an die italienische Stadt. Bolognas Wappen ist in Rot und Blau gehalten.

Ganz in Blau und ganz im Gegensatz zur Farbe des Himmels steht auch unser Testwagen sauber da. In den wenigen Sonnenmomenten an den letzten Tagen schimmert und glitzert der Lack wunderschön.

Auch wenn das Wetter keine Frühlingsgefühle in mir aufkommen lassen will, ja Mai, aber ein wenig heiß wird mir dann doch. Schuld ist ein temperamentvoller Italiener mit wunderschönem Gesicht, der nur so vor Kraft strotzt, aber mit beiden Achsen bodenständig ist. Diesmal habe ich mich nicht in das Hinterteil, sondern das wunderschöne Antlitz verliebt.

Und schön geht es innen weiter: Trotz sauberer Stiefel habe ich fast ein wenig schlechtes Gewissen, meine regennassen Sohlen auf den beigen Velours zu setzen. Glasschiebedach, Leder, lackiertes Holz, Sportlenkrad mit Schaltpaddeln in Aluminium sind eine helle Freude und versprühen luxuriöse Dynamik.

Das Multimediasystem mit rahmenlosem, großem Bildschirm hört auf den Namen MIA, ist digital gut bestückt und intuitiv zu bedienen. Ganz fix ist mein Smartphone gekoppelt, ganz Isofix ist der Kindersitz montiert. Ganz analog kommt die Uhr daher, die auf dem Armaturenbrett thront.

Zu starten ist der Ghibli schlüssellos mittels eines Startknopfs links neben dem Lenkrad.

Die Schaltpaddel sind gut greifbar und liegen perfekt in der Hand; leider auf Kosten des Komforts beim Blinken. Obwohl ich lange Finger habe, muss ich die linke Hand ein wenig vom Lenkrad nehmen, um den Blinkhebel zu erreichen und zu betätigen.

Der Himmel weint vor Freude als ich vom Hof fahre, die Straßen stehen unter Wasser, das hatte ich mir anders vorgestellt. Also muss das Gasgeben noch warten. Mit der Kombination aus Heck-Antrieb, breiten Reifen, nasser Straße und hoher Geschwindigkeit habe ich intensive Erfahrungen gemacht, das brauche ich nicht noch einmal.

Wie alle anderen Ghibli Versionen verfügt die Hybridversion über das 8-Stufen-Automatikgetriebe. Wer die Handschaltung bevorzugt, muss lediglich den Getriebehebel von rechts nach links bewegen. Praktisch fand ich die Taste „P“ am Getriebehebel, mit der sich einfach der Parkmodus einstellen lässt.

Erwähnenswert: Trotz der rahmenlosen Türen dringen kaum Fahr- noch Motorgeräusche in den Innenraum, zumindest im Normal-Modus. Anders sieht es aus, wenn man den Sport-Fahrmodus via Knopfdruck aktiviert, dann wird der Ghibli spür- und hörbar bissiger und – aufgrund der strafferen Dämpfer – fühlbar agiler und macht richtig Spaß.

„Ich will Spaß, ich will Spaß!“

Eine Nummer größer?

Der Normal-Modus ist ideal zum Limousinen-Cruisen, und für den entscheide ich mich vorerst.

Die Fahrgastzelle ist geräumig, trotzdem fühle ich mich durch die breite Mittelkonsole und die geformten Sitze „richtig am Platz“ – Tolle Cockpit-Atmosphäre, die Halt gibt.

Im Fond ist das Platzangebot ok; wenn die Vordersitze nicht auf ganz hinten eingestellt sind, hat man als Fondinsasse genügend Beinfreiheit.

Parksensoren und Rückfahrkamera sind beim Ghibli kein nice-to-have Schnickschnack, sondern zwingend notwendige Ausstattungsmodule. Die Abmessungen der Karosserie sind schwer ein- und beim Rangieren kaum abzuschätzen, geschweige denn zu überblicken.

Die A- und B-Säulen kamen mir relativ breit vor, was aber auch an der für mich ungewohnten hellen Farbe liegen kann.

Mit einer Länge von 4,97 m und einer Gesamtbreite von 2,10 m (inkl. Außenspiegel) erfordert der Ghibli erhöhte Aufmerksamkeit und passt gerade so in die Garage.

Dank des 80 l großen Kraftstofftanks sind mit einer Tankfüllung Reichweiten von bis zu 920 km möglich.

„Der Tankwart ist mein bester Freund.
Hui, wenn ich komm‘, wie der sich freut. Er braucht Spaß!“

Was die Füllung des Kofferraums betrifft, ist die Sportlimousine mit 390 l Volumen weniger gut bestückt, aber der Platz reicht für das Reisegepäck aus. Legt man die Rücksitzlehnen um, lässt sich das Volumen auf 755 l erweitern. Die Ladeöffnung ist relativ breit, jedoch sehr niedrig. Aber der Ghibli ist auch nicht als Transportauto konzipiert, sondern als TranSportauto.

Fazit

Was soll ich sagen? Ja, er ist schön, der Ghibli, und ganz klar ein Männchen, man kann das Testosteron fast riechen. Es ist ein wenig wie im Tierreich, wo die Männer auch immer die Schöneren sind.

Apropos Tierreich: Und wenn der treue Leser am Ende dieses Artikels nun schon triumphieren will, dass mir diesmal der rote Faden in Form des Löwen nicht gelingen würde, dem flüstere ich augenzwinkernd ein „Ätsch!“ zu und verweise auf das Wappentier der Maserati-Geburtsstadt Bologna: Genau, es ist der Löwe!

Maserati weckt zweifelsohne mit seinen Autos Emotionen. Wenn der Ghibli nämlich eines nicht ist, dann ein 08/15-Automobil. Er ist ein Hingucker, und das schon allein aus dem Grund, weil er selten ist. Und selbst wenn es ihm nicht gelingt, die Blicke auf sich zu ziehen, dann spätestens wenn er sich Gehör verschafft. Ungeachtet seiner beeindruckenden Performance ist der Ghibli ein Fahrzeug, das Komfort und Alltagstauglichkeit bietet, mit Dreizack als Hieb- und Stichwaffe.

Ganz am Ende möchte ich noch Susanne Oppel meine Bereitschaft signalisieren, auch den Levante unter die Lupe zu nehmen, gerne bei schönerem Wetter. 😉

Der Ghibli ist selbstverständlich käuflich: Der Neupreis beträgt 106.493,10 Euro inklusive MwSt. Unser Testmodell gibt es für 87.450 Euro inklusive MwSt.

Autohaus OppelRainer Güllich
Autohaus Oppel GmbH
Pkw-Verkauf / Centerleitung Heilsbronn
Bauhofstraße 16
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