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Der Arbeitsmarkt in Westmittelfranken: Negativtrend am Arbeitsmarkt vorerst etwas eingedämmt

Quote stabil zum Vormonat, nur noch ein leichtes Plus im Bestand der Arbeitslosen

Ansbach, 30.07.2020 – „Der Bestand an Arbeitslosen in Westmittelfranken nimmt im Vormonatsvergleich ein weiteres Mal leicht zu. So waren im Juli insgesamt 5.956 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind allerdings nur noch 19 Menschen mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote liegt damit wie im Juni bei 3,6 Prozent. Im Juli konnten 512 Menschen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Das sind zwar 43 weniger als im Juni, die Zahl übersteigt den Juli-Wert des Vorjahres aber um 33. Das, zusammen mit der beginnenden Stellenmehrung in diesem Monat und den spürbar weniger eingehenden Anzeigen für die Kurzarbeit lässt die Hoffnung zu, dass der Negativtrend am Arbeitsmarkt vorerst etwas eingedämmt ist. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit immer noch um 1.912 Meldungen höher als im Vorjahr. Die Steigerung flacht im Juli allerdings leicht ab“, erklären Claudia Wolfinger und Thomas Dippold, die Vorsitzenden der Geschäftsführungen der Arbeitsagenturen Ansbach-Weißenburg und Fürth.

  • Arbeitslosenzahl im Juli 2020: 5.956
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahr: 4.044
  • Arbeitslosenquote im Juli 2020: 3,6 %
  • Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,4 %

Arbeitslosmeldungen aus fast allen Wirtschaftsbereichen

Über fast alle Wirtschaftsbereiche hinweg sind Arbeitslosmeldungen zu beobachten. Sie generieren sich im Juli überwiegend aus dem verarbeitenden Gewerbe – hier hauptsächlich aus der Metall- und Elektroindustrie – aus dem Handel, dem Bereich „Verkehr und Lagerei“ sowie der Arbeitnehmerüberlassung.

Kurzarbeit (KuG) bleibt wichtiges Instrument am Arbeitsmarkt

„Kurzarbeit ist weiterhin ein wichtiges Thema für viele Betriebe, um mit den Folgen der Corona-Pandemie fertig zu werden. Im Juli haben weitere 61 Unternehmen Kurzarbeit für ihre rund 1.200 Beschäftigten angezeigt, die Zahl der Neumeldungen wird aber von Monat zu Monat deutlich geringer. Immer mehr kurzarbeitende Betriebe nehmen ihre Produktion wieder ganz oder zumindest teilweise auf. Das wird hoffentlich zeitnah zu einer weiteren Entschärfung der Situation auf dem Arbeitsmarkt führen“, erläutert Wolfinger.

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II

Bei Betrachtung nach Rechtskreisen zeigt sich vor allem im Rechtskreis SGB III ein starker Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat, der Anstieg in der Grundsicherung fällt deutlich geringer aus. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung liegt die Arbeitslosigkeit im Juli bei 3.866 Personen, das sind 1.520 mehr als im Vorjahr (Vormonat +123). Im Bereich der Grundsicherung liegt sie bei 2.090 (Vorjahr +392, Vormonat -104).

Noch viele freie Lehrstellen für unversorgte Ausbildungsinteressierte

„Zum Beginn der Sommerferien stehen den rund 450 unversorgten Ausbildungsinteressierten noch über 1.248 unbesetzte Lehrstellen zur Verfügung. Insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und auf dem Bau gibt es noch viele freie Ausbildungsplätze. Junge Menschen, die aktuell noch keinen unterschriebenen Vertrag in der Tasche haben, sollen sich deshalb schnellstmöglich bei der Arbeitsagentur melden – sie können auch so kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres noch mit der vollen Unterstützung der Berufsberatung rechnen“, betonen Wolfinger und Dippold.

Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen nimmt wieder zu

Die Firmenverantwortlichen reagieren mit verhaltener Zuversicht auf die weiteren Lockerungen der Pandemiemaßnahmen. So melden sie dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juli mit 730 neuen Stellen wieder rund 140 Stellen mehr als im Juni. Der Wert des Vorjahres wird mit einem Minus von 100 Vakanzen allerdings noch immer nicht erreicht.

Vor allem im verarbeitenden Gewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen, für den Bau sowie im Gastgewerbe wurden wieder mehr Stellen gemeldet als noch im Juni. Darüber hinaus übertrafen die Meldungen aus diesen Bereichen auch die des Vorjahresmonats deutlich. In der Personalüberlassung steigen im Juli die Vakanzen zwar im Vormonatsvergleich wieder an, das Niveau des Vorjahres konnte aber bisher noch nicht wieder erreicht werden.

Stadt und Landkreise

Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Ansbach

Die Arbeitslosenquote sinkt in der Stadt Ansbach im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf aktuell 5,0 %. Verglichen mit dem Vorjahr liegt sie dagegen um 1,6 Prozentpunkte höher. Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 15 auf 1.194, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 387 zu.

Im Stadtgebiet sind von der Corona-Krise weiterhin beide Rechtkreise betroffen, der Anstieg in der Grundsicherung fällt allerdings geringer aus. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag die Arbeitslosigkeit bei 653, das sind 243 mehr als im Vorjahr (Vormonat +30). Im Bereich der Grundsicherung lag sie bei 541 (Vorjahr +144, Vormonat -45).

Die Arbeitgeber im Stadtgebiet bleiben zurückhaltend. Sie melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Laufe des Monats mit 137 neuen Stellen etwa 10 Prozent bzw. 15 Stellen weniger als vor einem Monat. Noch deutlicher fällt das Minus im Vorjahresvergleich aus. Hier wurden 48 Stellen weniger registriert, was einer Abnahme um rund 26 Prozent entspricht. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 690 freie Stellen im Bestand (Vorjahr -39).

Insgesamt haben von März bis Juni rund 580 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, im Juli kamen weitere 12 Anzeigen hinzu. Betroffen könnten inzwischen mehr als 25.400 Personen sein.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach

Die Arbeitslosenquote bleibt im Landkreis Ansbach im Vergleich zum Vormonat stabil bei 2,9 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr steigt sie um 0,8 Prozentpunkte. Die Zahl der Arbeitslosen erhöht sich im Vergleich zum Juni um 34 auf 3.117, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 854 zu.

Auch im Landkreis sind von der Corona-Krise beide Rechtkreise betroffen, der Anstieg in der Grundsicherung fällt allerdings auch hier geringer aus. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag die Arbeitslosigkeit bei 2.165, das sind 742 mehr als im Vorjahr (Vormonat +72). Im Bereich der Grundsicherung lag sie bei 952 (Vorjahr +112, Vormonat -38).

Die Arbeitgeber melden dem Arbeitgeber-Service im Laufe des Monats mit 406 neuen Arbeitsstellen wieder 130 mehr als im Vormonat und 120 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind im Landkreis Ansbach 1.506 freie Stellen im Bestand (Vorjahr -245).

Insgesamt haben von März bis Juni mehr als 1.800 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, im Juli kamen weitere 39 Anzeigen hinzu. Betroffen könnten inzwischen mehr als 30.500 Personen sein.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Die Arbeitslosenquote im Landkreis bleibt im Vergleich zum Juni stabil bei 2,8 Prozent. Verglichen mit dem Wert vor einem Jahr nimmt sie allerdings um 1,1 Prozent-punkte zu. Die Zahl der Arbeitslosen bleibt innerhalb des Monats stabil bei 1.645. Im Vergleich zum Vorjahr sind 671 Menschen mehr beschäftigungslos.

Die Corona-Krise wirkt sich auch im Landkreis NEA/B.Wi. auf beide Rechtkreise aus. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung lag die Arbeitslosigkeit mit 1.048 um 535 Meldungen über dem Vorjahr (Vormonat +21). Im Bereich der Grundsicherung lag sie bei 597 (Vorjahr +136, Vormonat -21).

Die Arbeitgeber melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im Laufe des Monats 187 neue Arbeitsstellen, 23 mehr als im Vormonat und 14 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind im Landkreis mit 799 freien Stellen 302 weniger im Bestand als im Juni 2019.


Quelle: Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg