Ansbach, 27. Oktober 2025 – Am vergangenen Freitag versammelte sich Ansbachs Kunstwelt im Kunsthaus R3. Zum elften Mal wurde dort der Ansbacher Kunstpreis verliehen. Obwohl durchaus einmal zwei Jahre vergehen können, bevor die Preisverleihung wieder stattfindet, mussten sich Interessierte dieses Mal ganze vier Jahre gedulden. Die Wahl der Gewinnerinnen und Gewinner war kein leichtes Unterfangen für die Jury um Organisator Johannes Vetter: Aus zahlreichen Einsendungen mussten sie sich für drei glückliche Preisträger entscheiden. Aufgrund der vielen talentierten Bewerberinnen und Bewerber gab es in diesem Jahr sogar erstmals eine vierte Gewinnerin.
Der eigens für die diesjährige Veranstaltung geschaffene vierte Preis ging an die Künstlerin Christine Metz. Metz wurde in Dinkelsbühl geboren, lebt und arbeitet allerdings in Ried bei Mering. Bei ihrem ausgezeichneten Werk „Antnest II“ handelt es sich um eine Bleistiftzeichnung auf Papier. Die Arbeit der Künstlerin wurde mit viel Liebe zum Detail geschaffen und mutet beinahe wie eine Schwarz-Weiß-Fotografie an. Den dritten Preis gewann Katharina Bender. Bender lebt und arbeitet in Dinkelsbühl und konnte die Jury mit der Bodeninstallation „Pax 2025“ überzeugen. Sie ordnete hierfür lange Papierstreifen parallel zueinander an. Das grazile Kunstwerk ist ein Sinnbild für den zerbrechlichen Frieden und könnte damit kaum aktueller sein. Deutlich rabiater ging dagegen Tanja Oppel vor. Die gebürtige Ansbacherin konnte sich mit ihrem Werk „Violent Frustration“ den zweiten Platz sichern. Das Werk zeigt den Schriftzug „I’M SO FUCKING MAD“ auf einer Aluminiumplatte. Zur Untermalung der Botschaft bearbeitete Oppel das Bild anschließend mit einem Baseballschläger, der neben dem Kunstwerk lehnt. Der Gewinner des Ansbacher Kunstpreises 2025 ist Andreas Blank. Blank wurde ebenfalls in Ansbach geboren, lebt und arbeitet aber mittlerweile in Berlin. Mit „Monument“, einer Skulptur aus Marmor, Alabaster, Serpentinit und Bronze, sicherte sich Blank das Preisgeld von 3.000 Euro. „Monument“ zeigt einen Aktenkoffer, auf dem ein feinsäuberlich gefaltetes Hemd abgelegt wurde.
Bühne und Anerkennung für Künstler aus der Region
Die Bedeutung von Auszeichnungen wie dem Ansbacher Kunstpreis ist auch Oberbürgermeister Thomas Deffner bewusst: „Kunst eröffnet neue Perspektiven, regt zum Nachdenken an, stiftet Identität“, erklärte er bei seiner Rede im Kulturhaus. Das Kulturforum sei für ihn ein „verlässlicher und kreativer Partner, wenn es darum geht, Kunst und Kultur zu fördern“. Unterstützt wurde der Verein dabei von der Sparkasse Ansbach, die auch in diesem Jahr Sponsor der Preisverleihung war. Für die musikalische Untermalung sorgte Jasper Libuda am Kontrabass. Zum Ende seiner Rede hatte Deffner außerdem eine gute Nachricht für Ansbachs Kulturschaffende: Ansbach erhält – als einzige Stadt in Mittelfranken neben Schwabach – eine vorläufige Genehmigung für den Haushalt. Somit wird es keine Kürzungen für Kunst und Kultur in Ansbach geben.




