Brendle-Behnisch will nach Berlin
ÖDP stellte in Nürnberg die Landesliste zur Bundestagswahl auf
Die bayerische ÖDP hat am Samstag in Nürnberg ihre Landesliste zur Bundestagswahl aufgestellt. Günther Brendle-Behnisch aus Heilsbronn führt die bayerische ÖDP-Liste an. Der im November neu gewählte Bundesvorsitzende, Diplom-Kaufmann und Pfarrer i.R. ist seit mehreren Jahren in der Kommunalpolitik als Stadt- und Kreisrat aktiv. Sein Einsatz gilt dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen, der Ökologisch-Sozialen Marktwirtschaft, der Demokratie und der Energiewende. Er will eine enkeltaugliche Politik, um den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen und Lösungen für die existentiellen Krisen anbieten. „Unsere Handelsräume müssen durch gemeinsame Arbeits-, Sozial-, Steuer-, Umwelt-,Transparenz- und Antikorruptionsstandards geschützt werden.“ Ein weiteres Anliegen ist ihm eine ökologische Landwirtschaft ohne Gentechnik und keine Wiederbelebung des Atomrisikos. „Wir müssen endlich vom Reden ins Handeln kommen.“
Zukunftsthemen haben an Bedeutung verloren
Spitzenkandidat Günther Brendle-Behnisch bedauert, dass der Stellenwert existenzieller Zukunftsthemen wie Klima- und Artenschutz in der öffentlichen Debatte an Bedeutung verloren haben. Das liegt zum Teil sicherlich auch daran, dass es der Bundesregierung nicht gelungen sei, Gemeinschaftsprojekte zu erklären, die die Menschen motiviere: „Es ist dieser Regierung einfach zu viel misslungen. Nicht einmal ein Tempolimit auf Autobahnen war machbar.“ Das Ziel seiner Arbeit sieht Brendle-Behnisch u.a. darin, „das gute Leben für Alle“ zu erreichen. Ein Maß dafür sieht er in der Gemeinwohlökonomie. „Wir sind als erste Partei weltweit gemeinwohlzertifiziert“. Auch dürfen sinnvolle Maßnahmen wie das Lieferkettengesetz nicht beschnitten werden.
Auf Platz 2 kandidiert die erst 23-jährige angehende Grundschullehrerin Johanna Seitz aus Passau, vor der 36-jährigen Esther Wagenhäuser, Ingenieurin für Energietechnik aus dem Kreis Schweinfurt. Der Apotheker und gesundheitspolitische Sprecher der bayerischen ÖDP, Wolfgang Reiter aus Erding, tritt auf Platz 4 an, gefolgt von der 26-jährigen Lisa Lösel, angehende Juristin aus Forchheim.

Bei den weiteren Kandidaten folgt auf Platz 17 mit Franz Singer ein weiterer Heilsbronner auf der bayerischen Landesliste. Er sieht seinen Schwerpunkt im Natur-, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie in der Bildungs- und Familienpolitik. Der ungebremste Flächenverbrauch muss gestoppt werden. Insgesamt ist die Liste mit erfahrenen und vielen jungen Kandidaten sehr ausgewogen. Der Frauenanteil beträgt 33 Prozent.
Die ÖDP-Landesvorsitzenden Agnes Becker und Tobias Ruff erklärten in ihrer Grundsatzrede, warum das Land eine ökologisch-demokratische Alternative braucht. „Wir sind die einzige Öko-Partei, die klar für bundesweite Volksentscheide eintritt und keine Konzernspenden annimmt, um unabhängig für Bürgerinteressen eintreten zu können. Und wir sind die einzige Partei, die die Pflege- und Sorgearbeit in den Familien finanziell besser anerkennen will.“
In seinem Schlusswort rief Brendle-Behnisch dazu auf, an der Demo „Wir haben es satt!“ am 18. Januar 2025 in Berlin teilzunehmen. Den Teilnehmern geht es um ein umweltverträgliches, gerechtes und krisenfestes Ernährungssystem, das uns alle und zukünftige Generationen sicher mit gesunden Lebensmitteln versorgt.