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Bezirk Mittelfranken: Assistenz im Krankenhaus gefordert

Weidenbach, 14.01.2021 – Der Aufenthalt in einem Krankenhaus ist für Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung eine große Herausforderung. Sie sind Abläufen ausgesetzt, die sie nicht verstehen und die ihnen auch nicht erklärt werden. Dazu sind viele Krankenhäuser wenig bis gar nicht auf die Behandlung von Menschen mit Behinderung eingestellt.

Ein Krankenhausaufenthalt von Menschen mit einer geistigen Behinderung und/oder mehrfachen Behinderung ist deshalb oftmals nicht nur dramatisch, sondern kann auch traumatisierende Folgen haben. Mit einer, in seiner heutigen Sitzung im Triesdorfer Forum verabschiedeten Resolution an den Bund, will der mittelfränkische Bezirkstag dies ändern: „Der Bezirk Mittelfranken setzt sich dafür ein, dass eine Assistenz im Krankenhaus geschaffen und auskömmlich finanziert wird. Menschen mit Behinderung brauchen eine emotionale Stabilisierung durch eine ihnen vertraute Person, eine Unterstützung und Vertretung ihrer Anliegen, eine Mitwirkung in der Grundpflege, die vom Klinikpersonal nicht geleistet werden kann und  ‚Übersetzer‘ zwischen Klinikpersonal und Mensch mit Behinderung.

Daneben setzt sich der Bezirk dafür ein, dass die Bedarfe und Belange von Menschen mit geistiger und/oder mehrfacher Behinderung in Berufs- und Prüfungsordnungen aller medizinischer Berufe verankert werden, dass ein spezielles Fall-Management im Krankenhaus geschaffen und finanziert und das Aufnahme- und Entlass-Management im Krankenhaus grundlegend verbessert wird. Der Bezirk Mittelfranken unterstützt die Forderungen der Interessenverbände, des Freistaats Bayern und der Freien Hansestadt Bremen, eine Klärung der Finanzierung auf Bundesebene herbeizuführen“, so der genaue Wortlaut der von den Mitgliedern des Bezirkstages mit großer Mehrheit beschlossenen Willenserklärung.


Quelle: Bezirk Mittelfranken