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Arbeitsmarktbericht Juni 2021 für Westmittelfranken

Arbeitslosigkeit sinkt erstmals seit Pandemiebeginn wieder unter die Drei-Prozent-Marke

Ansbach, 2. Juli 2021 – Die sinkenden Inzidenzen und die zunehmenden Lockerungen lassen auch im Juni die Arbeitslosenzahlen in Westmittelfranken weiter sinken. Die Arbeitslosenquote liegt mit 2,83 Prozent um 0,17 Prozentpunkte unter dem Vormonatswert und sogar um 0,77 Prozentpunkte unterhalb des Vorjahres. Erstmals seit Pandemiebeginn liegt sie damit wieder unter der Drei-Prozent-Marke. Der Arbeitslosenbestand liegt mit 4.860 Personen um 1.077 Meldungen unter dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vormonat geht er um 285 Registrierungen zurück. „Dies ist insgesamt ein sehr positiver Verlauf, zumal die Arbeitslosigkeit damit bereits seit Jahresanfang wieder kontinuierlich sinkt. Dabei darf man jedoch nicht übersehen, dass der Wert im Juni 2019 – und somit vor Beginn der Corona-Krise – bereits bei 2,40 Prozent lag. Aktuell deuten viele Anzeichen auf eine positive Entwicklung des Arbeitsmarktes hin. Als Risiken bleiben jedoch unter anderem die gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit und ein hohes Anforderungsniveau bei vielen der zu besetzenden Arbeitsstellen.“, so Wolfgang Langer, stellvertretender Geschäftsführer der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg und Thomas Dippold, Chef der Arbeitsagentur Fürth.

Arbeitslosenzahl im Juni:                                             4.860
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:                  5.937
Arbeitslosenquote im Juni:                                         2,83 %
Arbeitslosenquote im Vorjahr:                                  3,60 %

 

Arbeitsstellenangebot
Die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt im Juni erneut. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich der Zugang an neu gemeldeten Stellenangeboten um 44,9 Prozent auf 858. Damit werden im Juni zwar 19 Angebote weniger als im Mai gemeldet, der gesamte Stellenzugang seit Jahresbeginn liegt aber um 43,2 Prozent bzw. 1.467 Stellen über dem Vorjahreswert.
Insgesamt sind mit 3.834 Arbeitsangeboten 911 mehr im Bestand als vor einem Jahr. Dies entspricht einer Zunahme um 31,2 Prozent. Im Vormonatsvergleich ist dagegen ein leichtes Minus um 15 Stellen bzw. 0,4 Prozent zu verzeichnen.
Fast alle Branchen melden im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder deutlich erhöhten Personalbedarf. Ganz besonders ausgeprägt ist unter den Branchen mit hohem Stellenbestand der Anstieg im verarbeitenden Gewerbe. Mit einem Plus um 63,9 Prozent zum Vorjahr sind hier aktuell 559 Arbeitsangebote gemeldet. Die Arbeitnehmerüberlassung verzeichnet mit 1.121 Stellen eine Steigerung um 51,3 Prozent und das Gastgewerbe mit 179 Angeboten eine Stellenmehrung um 43,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Handel meldet mit 402 Stellen einen um 40,1 Prozent gestiegenen Personalbedarf, am Bau und im Gesundheits- und Sozialwesen liegen mit einer Steigerung um 19,3 bzw. 18,9 Prozent mit 359 und 452 Vakanzen ebenfalls viele Stellenangebote vor. Bei 2.728 Meldungen wird von den Arbeitgebern für 71 Prozent der offenen Stellen nach einer Fachkraft oder einem Spezialisten gesucht, lediglich 1.106, und damit nicht einmal ein Drittel der neuen Arbeitsplätze, sind auf Helferniveau.

Die Wichtigkeit der Beruflichen Weiterbildung steigt weiter
Die Erfahrungen, auch die der vergangenen Monate unter erschwerten Bedingungen, haben gezeigt, dass im Hinblick auf die Veränderungen in der Arbeitswelt die Weiterbildungsbereitschaft und das lebenslange Lernen wichtiger sind denn je. So befinden sich im Juni bereits wieder 802 Personen in einer beruflichen Weiterbildung, die zuvor arbeitslos waren. Dies sind 120 Personen bzw. 15 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Auch qualifizieren sich immer mehr Menschen, die in einem festen Beschäftigungsverhältnis stehen, weiter. „Arbeitgeber heben sich von anderen ab, wenn sie in eine nachhaltige Unternehmenskultur investieren. Dazu zählen auch die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten im Betrieb. Mit Blick auf die Herausforderungen der Fachkräftegewinnung, der Digitalisierung und des Strukturwandels investieren bereits viele Unternehmen in die Weiterbildung ihrer Beschäftigten und damit auch in die Mitarbeiterbindung. Die Agentur für Arbeit bietet dafür mit dem Qualifizierungschancengesetz umfassende Fördermöglichkeiten.“, werben Langer und Dippold. „Wir fördern über alle Branchen hinweg und hoffen, dass in Zukunft noch mehr Betriebe und Beschäftigte diese Möglichkeit nutzen. Unternehmen, die ihre Beschäftigten qualifizieren möchten, können sich direkt bei uns melden. Angebote gibt es für Einzelpersonen, aber auch Gruppen aus einem Betrieb. Der Arbeitgeberservice steht den regionalen Firmen gerne informierend und unterstützend zur Seite.“

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II
Von den insgesamt 4.860 Arbeitslosen werden mit 2.765 rund 57 Prozent von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 234 Personen weniger. Im Vorjahresvergleich liegt ein Minus von 978 Personen vor.
Bei den Jobcentern beziehen 2.095 Arbeitslose Leistungen nach dem SGB II. Im Vergleich zum Vormonat sind das 51 Personen weniger. Zum Vorjahr errechnet sich ein Abbau um 99 Meldungen.

 

Stadt und Landkreise
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach
Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt aktuell bei 3,8 Prozent (Vormonat 4,0 und Vorjahresmonat 5,1). Die Zahl der Arbeitslosen sinkt im Vergleich zum Vormonat um 49 auf 908, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 301 ab.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 419, das sind 204 Arbeitslose bzw. 32,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 489, was einem Minus von 97 Personen bzw. 16,6 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 34, im SGB II um 15 Personen.

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im Juni 162 neue Stellen, das sind 15 mehr als vor einem Monat und 10 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 671 freie Stellen im Be[1]stand (Vormonat: 647; Vorjahr: 699).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt aktuell bei 2,4 Prozent (Vormonat 2,5, Vorjahr 2,9). Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 126 auf 2.614, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 469 ab.

Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 1.610, das sind 483 Arbeitslose bzw. 23,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 1.004, was einem Plus um 14 Personen bzw. 1,4 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 112, im SGB II um 14 Personen.

Die Arbeitgeber des Landkreises Ansbach melden dem Arbeitgeber-Service im Juni mit 490 neuen Stellen 17 weniger als vor einem Monat und 214 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 2.183 freie Stellen im Bestand (Vormonat: 2.214; Vorjahr: 1.474).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Neustadt/Aisch – Bad Windsheim liegt bei 2,3 Prozent (Vormonat: 2,5, Vorjahr: 2,8). Die Zahl der Arbeitslosen nimmt im Vergleich zum Vormonat um 110 auf 1.338 ab, im Vorjahresvergleich reduziert sie sich um 307.
Im SGB-III-Bereich liegt die Arbeitslosigkeit bei 736, was einem Abbau um 291 Meldungen bzw. 28,3 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Bereich SGB II liegt sie bei 602 und damit um 16 bzw. 2,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Vormonatsvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit im SGB III um 88, im SGB II um 22 Personen.
Die Arbeitgeber des Landkreises melden dem Arbeitgeber im Juni 206 neue Stellen, das sind 21 mehr als vor einem Monat und 42 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 980 freie Stellen im Bestand (Vormonat: 988; Vorjahr: 750).

Quelle: Agentur für Arbeit