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Arbeitsmarktbericht November 2020: Arbeitslosigkeit in Westmittelfranken nochmals rückläufig

Kurzarbeit wieder stärker nachgefragt

Kreis Ansbach, 01.12.2020 – Im November ist die Arbeitslosigkeit in Westmittelfranken nochmals gesunken. Mit jetzt 5.275 Arbeitslosen wird das Vormonatsergebnis um 198 Personen bzw. 3,6 Prozent unterschritten. Im Vergleich zum Vorjahr sind allerdings 1.284 bzw. 32,2 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet. Im Juni lag diese Steigerungsrate gegenüber 2019 noch bei 54,7 Prozent, seither hat sie sich laufend reduziert. Die Arbeitslosenquote beträgt derzeit 3,1 Prozent. Im Oktober waren es 3,3 und im November vorigen Jahres 2,4 Prozent.

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen bewerten Claudia Wolfinger und Thomas Dippold, die Vorsitzenden der Geschäftsführung der Arbeitsagenturen Ansbach-Weißenburg und Fürth, als durchaus erfreulich. „Der erneute Lockdown macht sich hier allerdings noch nicht bemerkbar“, stellen sie fest. Wegen der „großen Unsicherheit“ bei vielen Arbeitgebern und der wieder hohen Inanspruchnahme der Kurzarbeit rechnen sie nicht damit, dass sich die positive Entwicklung weiter fortsetzt.

  • Arbeitslosenzahl im November 2020: 5.275
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahr: 3.991
  • Arbeitslosenquote im November 2020: 3,1 %
  • Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,4 %

Betriebe, die kurzarbeiten, stellen derzeit nicht ein

161 Arbeitgeber aus Westmittelfranken haben in den letzten vier Wochen für insgesamt 1.232 Beschäftigte Kurzarbeit neu oder nach einer Unterbrechung wieder an-gezeigt. Das ist im Vergleich zum Oktober mit 26 Anzeigen ein deutlicher Anstieg. Von der Höchstmarke im April (2.541 Anzeigen für 43.685 Arbeitnehmer) ist diese Zahl aber noch weit entfernt. „Kurzarbeit ist eine gute Möglichkeit für Betriebe, diese schwierige Situation zu überbrücken und Entlassungen zu vermeiden“, betonen die beiden Agenturchefs Wolfinger und Dippold. „Doch Betriebe, die kurzarbeiten, stellen derzeit nicht ein“, geben sie zu Bedenken. „Das macht es für Arbeitslose im Moment schwieriger, schnell wieder eine neue Stelle zu finden.“

Wobei Fachkräfte nach wie vor gefragt sind. Das gilt für viele Zweige der Industrie, aber noch mehr für die Bereiche Gesundheit, Pflege und Erziehung sowie Handwerk und Nahrungsmittelherstellung. Darüber hinaus haben Berufskraftfahrer und Busfahrer gute Beschäftigungsaussichten. Auch der öffentliche Dienst ist aktuell vermehrt auf Personalsuche. Auf Helferebene sind ebenfalls Angebote vorhanden; hier ist häufig körperliche Belastbarkeit und Schichtbereitschaft Bedingung.

73 Prozent aller Stellenangebote für Fachkräfte reserviert

Die Arbeitgeber in Ansbach-Weißenburg meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im November 2.254 neue Stellen, das sind 93 mehr als im Oktober und 74 mehr als im November 2019. Insgesamt stehen damit 3.313 freie Stellen zur Verfügung, 2,8 Prozent mehr als im Vormonat, aber deutlich weniger als vor einem Jahr (-269 bzw. -7,5 Prozent). Bei 73,4 Prozent der freien Stellen werden Fachkräfte gesucht. „Dies zeigt, wie wichtig berufliche Qualifi-zierung jetzt und in Zukunft ist“, zeigen Claudia Wolfinger und Thomas Dippold auf. Sie verweisen auf die attraktiven Förderprogramme der Agentur für Arbeit, bei denen das Nachholen eines Berufsabschlusses oder eine berufliche Weiterbildung Beschäftigter finanziell unterstützt werden kann. „Arbeitgeber sollten jetzt die Zeit der Kurzarbeit für Qualifizierungen nutzen, um ihre Mitarbeitenden und damit ihren Betrieb für die Zukunft fit zu machen“, appellieren sie an die Unternehmen in der Region.

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II

Von den insgesamt 5.275 Arbeitslosen werden mit 3.345 knapp zwei Drittel von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 150 Personen bzw. 4,3 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich liegt dagegen eine Zunahme um 1.000 Personen bzw. 42,6 Prozent vor.

Bei den Jobcentern beziehen 1.930 Arbeitslose Leistungen nach dem SGB II. Im Vergleich zum Vormonat sind das 48 Personen bzw. 2,4 Prozent weniger. Zum Vorjahr liegt ein Plus von 284 bzw. 17,3 Prozent vor.
Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach

Die Arbeitslosenquote in der Stadt Ansbach liegt aktuell bei 4,2 Prozent (Vormonat 4,4 und Vorjahresmonat 3,4 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen vermindert sich im Vergleich zum Vormonat um 53 auf 1.004, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 203 bzw. 25,3 Prozent zu.

Im SGB-III-Bereich liegt hier die Arbeitslosigkeit bei 548, das sind 125 Arbeitslose bzw. 29,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 456, was einem Plus von 78 Personen bzw. 20,6 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen reduziert; im SGB III um 22 und im SGB II um 31 Personen.

Die Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im November 167 neue Stellen, das sind 14 weniger als vor einem Monat und neun mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 617 freie Stellen im Bestand (Vormonat: -20; Vorjahr: -58).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ansbach liegt aktuell bei 2,6 Prozent (Vormonat 2,7 und Vorjahresmonat 2,0 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen vermindert sich im Vergleich zum Vormonat um 81 auf 2.778, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 597 bzw. 27,4 Prozent zu.

Im SGB-III-Bereich liegt hier die Arbeitslosigkeit bei 1.877, das sind 509 Arbeitslose bzw. 37,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 901, was einem Plus von 88 Personen bzw. 10,8 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen reduziert; im SGB III um 72 und im SGB II um neun Personen.

Die Arbeitgeber des Landkreises Ansbach meldeten dem Arbeitgeber-Service im November 504 neue Stellen, das sind 113 mehr als vor einem Monat und 47 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 1.785 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +74; Vorjahr: -96).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim liegt aktuell bei 2,6 Prozent (Vormonat 2,7 und Vorjahresmonat 1,7 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 64 auf 1.493, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 484 bzw. 48,0 Prozent zu.

Im SGB-III-Bereich liegt hier die Arbeitslosigkeit bei 920, das sind 366 Arbeitslose bzw. 66,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 573, was einem Plus von 118 Personen bzw. 25,9 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen reduziert; im SGB III um 56 und im SGB II um acht Personen.

Die Arbeitgeber des Landkreises meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im November 210 neue Stellen, das sind sechs weniger als vor einem Monat und 18 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt sind 911 freie Stellen im Bestand (Vormonat: +37; Vorjahr: -115).


Quelle: Agentur für Arbeit Ansbach – Weißenburg

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