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Ansbach ist ganz okay, aber…

Der Jugendrat der Stadt Ansbach hat anonym Jugendliche der Stadt befragt, wie sie Ansbach finden. Die Umfrage zeigt gerade beim ÖPNV einen gravierenden Nachholbedarf. Im Durchschnittlich schneidet die Stadt bei den jungen Menschen mit der Note befriedigend ab.

Bis auf zwei der drei Gymnasien haben sich alle Schulen in Ansbach beteiligt, so kommt die Umfrage auf eine sehr stabile Basis von 1.270 beantworteten Fragebögen. Die Jugendlichen sind zwischen zehn und 19 Jahren alt, wobei rund die Hälfte in der Altersgruppe zwischen 13 und 15 Jahren ist. Die auffälligsten Antworten gibt es zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Der Fahrpreis kommt sogar noch einigermaßen gut davon – die meisten Schüler gaben hier die Schulnote 3, nur ein Schüler beklagt bei den offenen Fragen: „Die Busse kommen regelmäßig zu spät, dann verlangen sie auch noch 1,90 Euro. Was ist bloß mit Deutschland los, 2018 waren es in Ansbach nur 1,20 Euro.“ Weitere Schüler favorisieren den kostenlosen Busverkehr, so wie er gerade in der allgemeinen CO2-Diskussion im Gespräch ist.

Klaus Etteldorf, Milan Schildbach (beide Jugendrat)und Johannes Kühnl (FSJ-Leistender, v.l.) Foto: neigenfind.org

Deutlicher werden die Schüler aber bei den Busverbindungen nach 17:00 Uhr: Die große Mehrheit verteilt hier die Schulnoten 4 bis 6 und nur 16 die Schulnote 1. Ab etwa 18:30 Uhr verkehren die Ansbacher Buslinien nur noch als Linienbedarfstaxi. Am Wochenende ist es ähnlich, ab Samstagmittag hört bei den meisten Linien der regelmäßige Verkehr auf. Das bedeutet: Fahrgäste müssen eine Stunde vor Fahrtantritt ein Taxi bestellen, dass zudem einen höheren Fahrpreis als der Bus kassiert. Vielleicht ist auch das der Grund, warum 472 Schüler angaben, den Bus gar nicht zu nutzen.

Das Freizeitangebot wurde im Durchschnitt mit einer 3 benotet. Viele vermissen öffentliche Sportplätze (die abends auch beleuchtet sind), Outdoor-Fitnessparcours, öffentliche Grillplätze oder Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder auch als Bandübungsraum. Mit dem Spectrum gibt es einen ehemaligen Bahnschuppen, der viel von Jugendlichen genutzt wird, dieser liegt aber sehr abseits – weit weg von jeder Bushaltestelle. Für das Angebot des Jugendzentrums in der Innenstadt vergeben die meisten Schüler auch eine 3, erschreckend war für den Jugendrat aber, dass zwei Drittel das Jugendzentrum gar nicht kennen.

Bei den weiteren Wünschen kann man erkennen, das Nürnberg als Vorbild steht. Es geht um bessere Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten. Hier werden einzelne Marken genannt, die aus der Werbung bekannt sind. Alle Unternehmen von der Wunschliste werden sich sicher nicht in Ansbach ansiedeln, zu den Topwünschen hat der Jugendrat aber schon Kontakt aufgenommen und das Wunschergebnis präsentiert. Hier schließt sich auch wieder der Kreis zum ÖPNV, wäre dieser in der Stadt besser ausgebaut und auf die S-Bahn abgestimmt, könnten Jugendliche entsprechende Angebote auch in Nürnberg nutzen.

Das Fazit: Für Jugendliche ist das Angebot in Ansbach befriedigend, mit Potenzial nach oben. „Der ÖPNV muss verbessert werden“, stellt Stadtjugendpfleger Udo Seidel fest. „Wir wollen einen öffentlichen Grillplatz umsetzen, dass ein Sportplatz länger für alle geöffnet ist und dass ein Outdoor-Parcours angelegt wird“, sagt Klaus Ettelbach vom Jugendrat. Sein Jugendratskollege Milan Schildbach ist überzeugt, dass sich etwas bewegen könnte: „Wir haben jetzt eine gute Datenbasis, damit gehen wir nun zu den Parteien im Stadtrat. Dann werden wir sehen, ob die Parteien reagieren oder ob es nur leere Versprechen sind.“

Quelle: neigenfind.org

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