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25.10.2020 „Tag des Einbruchschutzes 2020“: +++ Kellerfenster, Fenstergitter u. Rollläden gegen Einbruch sichern ++++

„Im Keller ist nichts Wertvolles, den brauche ich nicht zu sichern!“ Das könnte man meinen, aber durch den Keller kommen Einbrecher leicht in das ganze Haus. In vielen Häusern befinden sich im Keller ausschließlich Nutzräume wie z. B. Heizraum, Waschküchen, Vorratskeller usw. Manchmal auch einzelne Wohnräume, Büros oder Arbeitsräume für die Hausarbeit. Während in Büros z. B. Computeranlagen für die Einbrecher interessant sein könnten, dürfte das Bügeleisen nicht das große Interesse wecken. Der Vorratsraum ist jedoch je nach Bestückung evtl. interessant.

Die einfachste Lösung für Nutzräume auch im Erdgeschoss sind eigentlich Fenstergitter. Hier sollten Sie geprüfte einbruchhemmende Fenstergitter nach DIN EN 1627 mindestens der Widerstandsklasse (RC) 2 wählen. Jedoch kann auch ein Metallbauer solche Fenstergitter für Sie passend zu Ihrem Haus und Umgebung im gewünschten Design herstellen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass hierfür nur Gitterstäbe mit mindestens 18 mm Durchmesser (rund) bzw. 16×16 mm (quadratisch) aus Vollmaterial verwendet werden und ein Stababstand von maximal 12×25 cm (auch zur Wand) eingehalten wird. Verschweißte oder verflochtene Querstreben stabilisieren die Konstruktion. Selbstverständlich ist eine massive Verankerung im Mauerwerk mit mehr als vier Befestigungspunkten mittels „codierten“ Schrauben erforderlich, d.h. die Schrauben dürfen sich mit herkömmlichen Werkzeugen nicht öffnen lassen!

Sollten Sie Lichtschächte haben, sind hierfür ebenfalls geprüfte einbruchhemmende Lichtschachtabdeckungen nach DIN EN 1627 mindestens der Widerstandsklasse (RC) 2 in verschiedensten Ausführungen im Handel. Je nach Größe des dahinterliegenden Fensters bzw. Öffnungsweite des Lichtschachtes können aber auch massive sogenannte „Gitterrost-Hochhebe-Sicherungen“ bereits ausreichenden Schutz gegen das einfache Entfernen Ihrer Gitterroste bieten. Diese nicht genormten Bauteile erhalten Sie im Beschlagshandel oder gut sortierten Baumarkt. Wichtig ist hier eine massive Befestigung im Lichtschacht, besser jedoch im Mauerwerk. Bei größeren Öffnungen, insbesondere bei dahinterliegenden Wohnräumen, ist eine Öffnungsmöglichkeit von unten wegen des evtl. erforderlichen Fluchtweges zu empfehlen. Gleiches gilt natürlich auch für Fenstergitter bei Schlafräumen im Kellerbereich.

Moderne Häuser, insbesondere solche mit Niedrigenergiestandard, haben oftmals auch Be- und Entlüftungsschächte für Wärmepumpen oder Lüftungsanlagen, welche so großzügig bemessen sind, dass ein zierlicher Mensch leicht durch diese eindringen könnte. Auch hier haben sich Gitter bestens bewährt.

Kellerfenster in „normaler“ Fensterausführung können wie Fenster und Fenstertüren durch geprüfte einbruchhemmende Fensterbeschläge nach DIN EN 18104 Teil 2 nachgerüstet werden. Hier bieten sich aber auch einfache zertifizierte einbruchhemmende Nachrüstprodukte nach DIN EN 18104 Teil 2 an, insbesondere auch Teleskopriegelstangen.

Nicht nur im Keller, sondern auch im Erdgeschoss wird häufig die Frage gestellt, ob heruntergelassene Rollläden einen Einbruchschutz bieten. Grundsätzlich sind Rollläden nur dafür gedacht, Sicht- und Wärmeschutz zu bieten. Sie sind aber auch sehr gute Hinweisgeber dafür, ob im Haus gerade jemand anwesend ist oder nicht. Einbrecher brauchen in der dunklen Jahreszeit nur nachmittags bei Dunkelheit durch die Siedlungen zu schlendern. Wenn jemand zu Hause ist, sind die Rollläden unten oder es brennt im Haus Licht. Sind diese bei Dunkelheit jedoch offen und im Haus ist es dunkel, ist vermutlich noch niemand zu Hause und der Eindringling kann sein Werk beginnen. Versuchen Sie deshalb Ihre Rollläden immer in der „richtigen“ Stellung zu haben. Es spielt keine Rolle, ob Sie dies über elektronische Steuerungen mit Licht- oder Zeitsensor steuern oder ob Ihr netter Nachbar, insbesondere bei längerer Abwesenheit diese für Sie herunterlässt oder hochzieht.

Zur Sicherung von Rollläden kann nur darauf hingewiesen werden, dass nicht geprüfte Bauteile mit Kunststoff-Lamellen nicht einbruchhemmend sind und nur wenig Zeitverzögerung bei einem Einbruch bieten. Auf dem Zubehörmarkt gibt es eine große Auswahl an Hochschiebesicherungen, diese sind nicht immer sinnvoll und einfache Lösungen sind umständlich zu bedienen bzw. beschädigen sogar Ihre Lamellen. Gegen das Herausreißen des gesamten Rollladenpanzers (Lamellen) schützen diese leider auch nicht. Selbstverständlich können Sie auch geprüfte einbruchhemmende Rollläden nach DIN EN 1627 mindestens der Widerstandsklasse (RC) 2 einbauen lassen. Diese sind nicht nur im sogenannten „Panzer“ stabil, sondern auch die seitlichen Führungsschienen sind massiver ausgeführt und sowohl eine verstärkte Abschlussschiene, als auch eine Hochschiebesicherung ist integriert. Bedenken Sie aber, dass Einbrecher auch gerne tagsüber kommen, wenn die Rollläden geöffnet sind. In dieser Zeit ist eine Fenstersicherung die bessere Wahl.

Empfehlungen Ihrer kriminalpolizeilichen Beratungsstelle:

  • Rollläden sollten zur Nachtzeit geschlossen und tagsüber geöffnet sein, damit sie Anwesenheit simulieren.
  • Halten Sie Ihre Kellertür verschlossen.
  • Verwenden Sie in Mehrfamilienhäusern massive Überfallen und Hangschlösser.
  • Bewahren Sie keine Wertsachen im Keller auf.
  • Schließen Sie Fahrräder auch im Keller an.
  • Bauen Sie in Keller- und Haustür ein selbstverriegelndes Schloss mit Antipanikfunktion ein.

Derzeit können Sie auch noch Förderprogramme der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch nehmen, aus welchen sie sowohl einen Zuschuss zu Ihrer Nachrüstung, als auch einen Kredit für Ihre Einbruchssicherung erhalten können, soweit Sie die geforderten Vorgaben erfüllen.

Informationen zu weiteren Bereichen des Einbruchschutzes erhalten Sie die nächsten Tage hier oder unter www.k-einbruch.de online, sowie selbstverständlich bei Ihrer örtlich zuständigen kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. Flyer und Broschüren zur Einbruchsicherung erhalten Sie auf jeder Polizeidienststelle.

Quelle: Armin Knorr, Kriminalhauptkommissar Kriminalpolizeiinspektion Ansbach